2021 Europameisterschaften
Bericht DSV:
Das Thema ihres Programms lautete Amazonen. Und genau wie die berüchtigten Kriegerinnen der Antike gingen Marlene Bojer und Michelle Zimmer im Finale der technischen Kür von Anfang an auf Angriff. Mit einer weiteren starken Performance schwamm das DSV-Duett bei den Europameisterschaften in Budapest (HUN) mit 82,6499 Punkten auf Platz zehn und schaffte damit das beste deutsche EM-Ergebnis in der noch kurzen Historie dieser Disziplin als eigenständiger Wettbewerb. Erst seit 2016 ist diese überhaupt Bestandteil des Wettkampfprogramms und wird auch nur bei Welt- und Europameisterschaften getrennt geschwommen. Bei Olympia gibt es dagegen nur eine gemeinsame Wertung nach technischer und freier Kür.
Der Wettkampf sollte ursprünglich bereits am Montag stattfinden, musste dort aber wegen technischer Probleme mit den Unterwasser-Lautsprechern abgebrochen werden. Drei Tage später war das Niveau im Becken noch einmal höher, doch davon ließen sich die beiden Deutschen nicht beeindrucken.
„Das hat Spaß gemacht, auch wenn das Publikum, das einen anfeuert, natürlich gefehlt hat“, meinte Michelle Zimmer. Wegen der Coronavirus-Pandemie werden die Wettkämpfe in der Duna-Arena vor leeren Rängen ausgetragen. „Wir sind zufrieden mit unserem Auftritt“, sagte Marlene Bojer. „Wir wissen aber auch, dass wir einige Elemente noch präziser und höher machen können. Doch wir sind auf einem guten Weg und können uns bis zur Olympiaqualifikation in vier Wochen weiter steigern.“ Zimmer und sie trainieren erst seit Oktober 2020 zusammen, nachdem Bojers bisherige Partnerin Daniela Reinhardt ihre Karriere beendet hatte. Seitdem hat das neu formierte Paar rasante Fortschritte gemacht.
Mitte Juni werden im Synchronschwimmen in Barcelona (ESP) die letzten Tickets für die Olympischen Spiele in Tokio (JPN/23. Juli - 08. August) vergeben. Bei der EM ging es deshalb auch darum, schon einmal ein Statement an die europäische Konkurrenz zu senden. Das gelang dem DSV-Duo, das am Ende vor den Konkurrentinnen aus Liechtenstein und Portugal lag, fast gleichauf mit den Schweizerinnen und auch nicht weit weg vom israelischen Duett. Ganz vorne lagen am Donnerstag die Weltmeisterinnen Svetlana Kolesnichenko und Svetlana Romashina aus Russland mit 96,2904 Punkten, Silber ging an die Ukraine (92,6862), Bronze nach Österreich (89,4592).